Am 24. Februar 1582 verabschiedete Papst Gregor XIII. seine bis heute gültige Kalenderreform. Trotz der welthistorischen Bedeutung blieb der Ort des Ereignisses, die Villa Mondragone in Frascati, ohne Beachtung. Grund hierfür ist, dass das Bild der Villa durch monumentale Erweiterungen der Borghese-Familie geprägt ist, während das bisher nur vage bekannte ursprüngliche Gebäude als unbedeutend gilt. Eine neue Rekonstruktion des Ursprungsbaus zeigt eine funktional klar gegliederte Anlage, deren Struktur ein ebenso klares ikonografisches Konzept zugrunde liegt. Die Kombination eines Palastes mit der Hütte eines Eremiten macht die Villa zur gebauten Interpretation der päpstlichen Demutsformel „servus servorum dei“, der Landaufenthalt des Papstes, der die Ordnung der Welt wiederherstellt, wird so zum frommen Akt gegenüber der Schöpfungskraft Gottes, die sich in der Natur offenbart.
- Rekonstruktion einer Papstvilla des 16. Jh.
- Sorgfältige architekturhistorische Rekonstruktion eines bisher unbekannten Baus