Marktkirchen-Bibliothek Goslar
Beiträge zur Erforschung der reformationszeitlichen Sammlung
Der Band widmet sich den bisher unerforschten Beständen der Marktkirchen-Bibliothek Goslar aus dem 15. und frühen 16. Jh. Sie gehen wesentlich auf die in der Reformationszeit zusammengetragene Sammlung des Halberstädter Priesters, Notars und Humanisten Andreas Gronewalt zurück. Die intensive Beschäftigung mit seiner Person, der Bibliothek und den Entstehungsumständen brachte überraschende Funde und neue Erkenntnisse zutage.
Einen grundlegenden Zugang schafft die vollständige kommentierte Edition des ersten Bücherverzeichnisses der Marktkirchen-Bibliothek von 1559, wobei die Provenienz und Besonderheit eines jeden Bandes vor Augen geführt wird. Namhafte Experten haben in 10 Beiträgen eine Vielzahl von Themen erarbeitet. So werden die liturgischen Inkunabeln analysiert, und ein im Bestand aufgefundenes Pilgerformular wird in den historischen Kontext eingeordnet. Die Person Andreas Gronewalt ist in ihren vielfältigen Beziehungen zwischen Erzbischof Albrecht von Brandenburg und den Wittenberger Reformatoren in den Blick genommen. Seine Bucheinzeichnungen machen das Ringen um die Reformation erlebbar. Zu den Entdeckungen bei der Erforschung der Bibliothek zählt ein bisher unbekanntes, in einem Einband verklebtes lateinisches Werbeplakat, das jenen Petersablass anpreist, der Martin Luther 1517 zu seinen 95 Thesen veranlasste.
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