Die Inszenierung von Bildhauerfiguren in der Kirchenausstattung um 1500
„Der maister, der diß stuck gepawt, hat sich so kunstlich selbs einghawt“
Als stolze Repräsentanten des städtischen Bürgertums um 1500 treten sie uns entgegen und legen Zeugnis von bürgerlicher Stärke und Schaffenskraft ab – Bildhauerfiguren an Ausstattungsobjekten städtischer Pfarrkirchen. Erstmals werden sie umfassend in Bezug zueinander gesetzt, wobei der Fokus auf dem Entstehungskontext wie auf den Funktionsebenen der Inszenierungen liegt.
In Wien und Nürnberg aber auch in vielen unbekannteren Orten hinterließen Bildhauer Künstlerfiguren zwischen Kleinformat und Lebensgröße. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die mitunter raffinierten Inszenierungsstrategien, mit denen Bildhauer ihre stummen Botschaften übermittelten – ihren Wunsch nach himmlischem Lohn, gepaart mit unverkennbarem Drang nach irdischem Ruhm. Letzterer brachte Figuren von bis dato kaum bekannter Präsenz und illusionistischer Gestaltungsweise hervor. Dass es sich bei den Figuren weniger um den bloßen Ausdruck künstlerischen Stolzes handelte, sondern dass vielmehr spezifische äußere Rahmenbedingungen deren Entstehung begünstigten, wird im Zuge der Untersuchung deutlich.
• Der Entstehungskontext der Bildhauerfiguren zeigt bisher unbeachtete Rahmenbedingungen auf.
• In der umfassenden Übersicht werden auch wenig bekannte Bildhauerfiguren berücksichtigt, die neue Perspektiven in bestehende Forschungsdiskurse einbringen.
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